Aktuelles

06.04.2018: eBook!

Für alle Fans elektronischer Bücher gibt es "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" jetzt auch als eBook bei Amazon zu kaufen (Kindle-Reader oder Kindle-App für Tablet/Handy/Computer). Das Umformatieren der Print-Version in eine lesbare eBook-Version hat mir zwar einige graue Haare beschert, aber zumindest wurde es über die Osterfeiertage nicht langweilig und die ganze Familie konnte zum eBook-Durchblättern und Formatierungsfehler-Finden herangezogen werden.
Für alle, die sich nicht zwischen Print und ebook entscheiden können:

Hat das eBook Vorteile? klar, es kostet nur 6,99 € !

Hat das eBook Nachteile? nur die, die ein eBook grundsätzlich so mit sich bringt: kein schnelles Blättern, keine PostIt-Kleberei, keine handschriftlichen Notizen. Wer auf solche Dinge beim Lesen und Lernen Wert legt, sollte besser zum Taschenbuch oder Hardcover greifen.

Bei Problemen mit der eBook-Version in Sachen Lesbarkeit oder Darstellung der Bilder, bitte ich um eine kurze Nachricht unter Angabe des verwendeten eBook-Readers! Es liegt in der Natur der Sache, dass ich nicht alle eBook-Reader selbst besitze und damit auch nicht alle live testen konnte.


08.09.2017: Artikel in "Onkologische Pflege"

Im Frühjahr habe ich mich an die schwere Aufgabe gemacht die wesentlichen Inhalte meines Buches auf einen 6-seitigen Fortbildungs-Artikel für die Pflegefachzeitschrift "Onkologische Pflege" zu komprimieren. Gar nicht so einfach.
In dieser Woche ist die Ausgabe 3/2017 nun erschienen.


04.07.2017: Vortrag im Otto-Hahn-Gynmasium Bensberg

Am 04.07.2017 wurde ich vom Biologie-Kollegium des Otto-Hahn-Gymnasiums in Bergisch Gladbach - Bensberg zu einem Vortrag eingeladen. Geschätzte 70 Oberstufenschüler aus den aktuellen Biologie Leistungs- und Grundkursen, die sich in ihrem regulären Unterricht bereits mit dem Thema Genetik auseinandersetzen durften, nahmen an einem durchaus warmen Dienstagnachmittag teil. Zwei Vorträge zu den Themen gesunde Zelle (Zellzyklus, Signalwege und Signalmoleküle) und Tumorzelle standen auf unserer Agenda - und es wollten natürlich auch Fragen rund um das Thema Krebs beantwortet werden.
Es war ein allseits gelungener Nachmittag und ich bedanke mich ganz herzlich beim Kollegium für die Einladung und bei den teilnehmenden Schülern für ihre Aufmerksamkeit, Fragen und Neugierde.


07.05.2017: Buchtipp in "Hummer statt Krebs" Ausgabe 01/2017

"Eine tolle Leistung, ein hervorragendes Fachbuch auf wissenschaftlichem Niveau, das auch interessierte Laien gut verstehen können", so lautet das Fazit zu meinem Buch im aktuellen Heft des im onkologischen Patientenmagazins "Hummer statt Krebs" auf Seite 62. Vielen Dank für diese unterstützenden Worte an die Redaktion!


08.04.2017: Krebsmutationen - wo kommen sie her?

Wer mein Buch schon gelesen hat weiß, dass Krebs vor allem eine polygenetische Erkrankung ist, die durch verschiedene, gleichzeitig auftretende, Mutationen in der menschlichen DNA ausgelöst wird. Die wichtigsten davon bezeichnet man im wissenschaftlichen Sprachgebrauch daher auch als "driver mutations". Man ist sich schon länger darüber einig, dass solche Krebsmutationen auf drei unterschiedlichen Wegen entstehen können:

1) Vererbung: diese Mutationen bestehen von Geburt an
2) Umweltfaktoren: krebserregende Substanzen, die Mutationen auslösen
3) zufällige Fehler: Mutationen, die während der Zellteilung geschehen und von außen nicht beeinflussbar sind

Eine Arbeitsgruppe aus den USA hat sich nun eingehend damit beschäftigt, zu welchen Anteilen diese drei Fakoren (Vererbung/Umwelt/zufällige Fehler) an den verschiedenen Krebserkrankungen beteiligt sind. Diese Fragestellung ist vor allem deshalb interessant, weil sowohl die Vererbung als auch die zufälligen Fehler Faktoren darstellen, an denen wir heute noch nichts ändern können. Wollen wir Krebserkrankungen vorbeugen, bleiben uns damit nur die Umweltfaktoren.
Die Ergebnisse von Tomasetti et al. (2017) zeigen jedoch, dass die Umweltfaktoren für viele Krebsarten eine untergeordnete Rolle spielen. Sie sind insgesamt für nur etwa 29 % aller Krebsmutationen verantwortlich. Die zufälligen Fehler haben dagegen mit 66 % die größte Bedeutung.
Es gibt jedoch deutliche Ausnahmen, und zwar immer dann, wenn Zellen durch ihre besondere Lage im Körper unter dem besonderen Einfluss von schädlichen Umweltfaktoren stehen. Dies sieht man in der Tabelle vor allem an den Zahlen für Lungen- und schwarzen Hautkrebs. Hier sind die Zellen durch Luft (Zigarettenrauch) oder (UV-)Strahlung bestimmten Umweltfaktoren in besonders hohem Maße ausgesetzt, wodurch sie bei diesen Krebsarten für den Großteil der Krebsmutationen verantwortlich sind.
Ein deutliches Gegenbeispiel ist dagegen der Prostatakrebs, bei dem Umweltfaktoren so gut wie gar keine Rolle zu spielen scheinen.

Die Tabelle zeigt Beispiele von Tomasetti et al. (2017), Tabelle S6:

KrebsVererbungUmweltfaktorenzufällige Fehler
Gesamt5 %29 %66 %
Brust2 %15 %83 %
Darm3 %26 %71 %
Haut (Melanom)5 %86 %9 %
Lunge0,5 %66 %33,5 %
Prostata5 %0 %95 %


14.01.2017: Buchtipp der Sachsen-Anhaltinischen Krebsgesellschaft e.V.

Im Mitteilungsblatt leben 04/2016 der Sachsen-Anhaltinischen Krebsgesellschaft e.V. ist eine weitere Rezension von "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" erschienen.


14.01.2017: Biosimilar: identische Wirkung, ähnliche Wirkung?

Mit dem Auslaufen des Patentschutzes einiger moderner Krebsmedikamente werden Patienten und Ärzte bald die Entscheidung zwischen Originalpräparaten oder Biosimilars treffen müssen.
Aber was sind Biosimilars überhaupt?
Wir alle kennen und nutzen Generika: Medikamente, deren Patentschutz ausgelaufen ist und die daher von vielen Herstellern billiger verkauft werden können. Wichtig ist: Generika und Originalpräparat sind immer identisch, ganz unabhängig davon, wie die Verpackung aussieht.
Biotechnologisch hergestellte Medikamente lassen sich dagegen nicht so einfach kopieren, da in der Produktion eine bestimmte Linie an Bakterien, Hefen oder Zellen benötigt wird. Und die überlässt der Originalhersteller natürlich nicht freiwillig der Konkurrenz. Andere Hersteller müssen daher selbst aktiv werden, um ein möglichst ähnliches Produkt herzustellen: ein Biosimilar (similar (engl.) = ähnlich). Dieses ist daher nicht 100%ig identisch zum Original. Ein bißchen so wie Cola und Pepsi (Beispiel aus Burnstein und Schrag, JAMA 2017).
Wirkt ein Biosimilar denn aber genauso gut wie das Original?
Dies ist eine Frage, die für jedes Biosimilar neu beantwortet werden muss. Aus diesem Grund verlangen die europäische und amerikanische Zulassungsbehörde für jedes Biosimilar vergleichende Studien, die dem Biosimilar ein ähnliches Profil an Wirkung und Nebenwirkungen wie dem Original bescheinigen muss. Diese vergleichenden Studien sind jedoch deutlich kürzer als die Studien, die das Original vor seiner ersten Zulassung durchlaufen musste.
In der letzten Woche wurden Daten des ersten Krebsmedikaments veröffentlicht. Trastuzumab, dessen Patentschutz 2014 in Europa auslief, wurde an etwa 500 Brustkrebs-Patientinnen mit dem entsprechenden Biosimilar eines anderen Herstellers verglichen. Das Ergebnis fiel positiv aus, beide Präparate zeigten sich in der 42-wöchigen Beobachtungszeit als gleichwertig. Ob sich diese Beobachtung jedoch auch über einen längeren Zeitraum bestätigen wird, kann jedoch erst in ein paar Jahren final bewiesen werden können.


14.01.2017: Biosimilar: identische Wirkung, ähnliche Wirkung?

Mit dem Auslaufen des Patentschutzes einiger moderner Krebsmedikamente werden Patienten und Ärzte bald die Entscheidung zwischen Originalpräparaten oder Biosimilars treffen müssen.
Aber was sind Biosimilars überhaupt?
Wir alle kennen und nutzen Generika: Medikamente, deren Patentschutz ausgelaufen ist und die daher von vielen Herstellern billiger verkauft werden können. Wichtig ist: Generika und Originalpräparat sind immer identisch, ganz unabhängig davon, wie die Verpackung aussieht.
Biotechnologisch hergestellte Medikamente lassen sich dagegen nicht so einfach kopieren, da in der Produktion eine bestimmte Linie an Bakterien, Hefen oder Zellen benötigt wird. Und die überlässt der Originalhersteller natürlich nicht freiwillig der Konkurrenz. Andere Hersteller müssen daher selbst aktiv werden, um ein möglichst ähnliches Produkt herzustellen: ein Biosimilar (similar (engl.) = ähnlich). Dieses ist daher nicht 100%ig identisch zum Original. Ein bißchen so wie Cola und Pepsi (Beispiel aus Burnstein und Schrag, JAMA 2017).
Wirkt ein Biosimilar denn aber genauso gut wie das Original?
Dies ist eine Frage, die für jedes Biosimilar neu beantwortet werden muss. Aus diesem Grund verlangen die europäische und amerikanische Zulassungsbehörde für jedes Biosimilar vergleichende Studien, die dem Biosimilar ein ähnliches Profil an Wirkung und Nebenwirkungen wie dem Original bescheinigen muss. Diese vergleichenden Studien sind jedoch deutlich kürzer als die Studien, die das Original vor seiner ersten Zulassung durchlaufen musste.
In der letzten Woche wurden Daten des ersten Krebsmedikaments veröffentlicht. Trastuzumab, dessen Patentschutz 2014 in Europa auslief, wurde an etwa 500 Brustkrebs-Patientinnen mit dem entsprechenden Biosimilar eines anderen Herstellers verglichen. Das Ergebnis fiel positiv aus, beide Präparate zeigten sich in der 42-wöchigen Beobachtungszeit als gleichwertig. Ob sich diese Beobachtung jedoch auch über einen längeren Zeitraum bestätigen wird, kann jedoch erst in ein paar Jahren final bewiesen werden können.


09.12.2016: Rezension der Deutschen ILCO e.V.

Gestern fand ich ein Exemplar des Mitgliedermagazins ILCO-Praxis vom Verein Deutsche ILCO e.V., der Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, in meinem Briefkasten und war begeistert. Über fast zwei Seiten erstreckt sich darin eine ausführliche Rezension zu "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs", die schon alleine ein Grund zur Freude wäre. Was mich aber fast noch mehr begeistert hat, ist die Maßnahme der ILCO mein Buch vor Veröffentlichung der Rezension fachlich durch den Deutschen Krebsinformationsdienst prüfen zu lassen. Dass man in der Flut von Krebsbüchern, unter denen sich auch einige äußerst fragwürdige Exemplare befinden, keinen Aufwand scheut, um seine Mitglieder zu schützen, empfinde ich als eine äußerst bemerkenswerte und vorbildliche Haltung dieser Selbsthilfevereinigung.
Das Fazit der Prüfung und Rezension: " (...) können wir ruhigen Gewissens dieses Buch nicht nur vorstellen, sondern sogar empfehlen (...) ."

Vielen Dank an alle Beteiligten!


29.10.2016: Lesetipp: Neue Ausgabe des DKMS-Magazins "Chances"

Vor ein paar Tagen ist die neue Ausgabe des halbjährlichen DKMS-Magazins "Chances" erschienen. Neben vielen schönen und aufmunternden Geschichten von geheilten Blutkrebs-Patienten, befindet sich mein ganz persönlicher Tipp auf Seite 38/39: der Weg der Wattestäbchen! Vielleicht sind Sie selbst bei der DKMS als Stammzellspender registriert und haben mit einem solchen Wattestäbchen einen Abstrich Ihrer Wangenschleimhaut durchgeführt, um Leukämiepatienten in ihrem Kampf gegen den Krebs zu helfen. Sie haben das Stäbchen in einen vorfrankierten Briefumschlag gesteckt und dann ... irgendwann eine Bestätigung Ihrer Registrierung erhalten. In dieser Zwischenzeit hat das Wattestäbchen mit Ihren Wangenschleimhautzellen aber so richtig viel erlebt: DKMS Chances 02/16.


02.10.2016: Buchtipp: Siddhartha Mukherjee

Im Jahr 2010 erschien das Erstlingswerk des Wissenschaftlers und klinischen Onkologen Siddhartha Mukherjee auf dem amerikanischen Markt und wurde vom Fleck weg mit Auszeichnungen überhäuft, darunter auch der begehrte Pulitzer-Preis für Sachbücher. "Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie" (Originaltitel: The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer) ist ein riesiges, spannendes und bewegendes Werk. Mukherjee versteht es wie kein Zweiter seine persönlichen Erlebnisse mit bedeutender Medizinhistorie, moralisch/philosophischen Fragen und den Fakten der modernen Biomedizin zu verweben. Dabei spielt er immer wieder mit kleinen Details, die sowohl dem Laien als auch dem Experten ständig Neues bietet. Für mich ist sein Buch damit zu einem der wertvollsten Schätze im Bücherregal geworden!
Fünf Jahre später hat Mukherjee nun sein nächstes Meisterwerk veröffentlicht: "The Gene" (bisher leider noch nicht in deutscher Übersetzung verfügbar) kann man als Vorläufer von "Der König aller Krankheiten" ansehen und erzählt die Geschichte unserer menschlichen Gene in ihrem gesunden Zustand. Auch hier ist die persönliche Geschichte des Autors und seiner Familie der Dreh- und Angelpunkt des Buches. Davon ausgehend erzählt er über das Leben bedeutender Personen der Vergangenheit (Darwin, Mendel,...) und nimmt die internationale Bewegung der Eugenik unter die Lupe, die in der Nazizeit ihren traurigen Höhepunkt fand. Anschließend folgt eine wissenschaftliche Entdeckung nach der anderen: die Struktur der DNA, die Entschlüsselung des genetischen Codes, die Entwicklung der DNA-Sequenzierung, das Humane Genomprojekt und viele, viele weitere. Brandaktuell beschäftigt er sich schließlich aber auch mit den moralischen Fragen, vor die uns die neusten technischen Möglichkeiten (z.B. die Veränderung von Genen mit dem CRISPR/Cas-System) stellen werden. Geschrieben ist dies alles in bewährter Mukherjee-Manier: spannend, persönlich und für jeden veständlich. Kurz gesagt: brilliant!


01.10.2016: "Transformation" jetzt auch von Fachmagazinen empfohlen

Mein Buch richtet sich vor allem an Laien, an Krebspatienten, an Angehörige und an Menschen, die sich für naturwissenschaftliche Zusammenhänge interessieren. Der erste Ansprechpartner eines Krebspatienten muss jedoch immer der behandelnde Onkologe sein. Es ist seine Aufgabe den Patienten den Weg durch verschiedene Therapieoptionen zu weisen, ihn mit guten Informationen zu versorgen und gleichzeitig vor zweifelhaften ("Therapie-")Konzepten zu bewahren.
Ich freue mich daher sehr, dass mein Buch nun auch Unterstützung aus dem Kreis der onkologisch tätigen Ärzte erhält:
Zuerst nahm es die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. als Buchtipp in ihr Mitteilungsblatt für medizinische Fachkreise auf. Gestern erreichte mich die Ausgabe S2/2016 des Magazins Onkologie heute, ein Fortbildungsmagazin für onkologisch tätige Ärzte in Klinik und Praxis. Auf Seite 73: die Buchempfehlung für "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs".
Herzlichen Dank an die Redaktionen beider Magazine!


03.09.2016: Rezension bei Spektrum der Wissenschaft

Ich freue mich sehr, dass Spektrum der Wissenschaft, gestern eine sehr ausführliche Rezension zu "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" veröffentlicht hat. Ihren Titel "Der Weg ins Verhängnis" finde ich sogar so passend, dass ich ihn vielleicht auch selbst als Buchtitel gewählt hätte (wenn er mir denn eingefallen wäre).
Für ein Buch, welches nicht aus einem der bekannten, größeren Verlage stammt und ohne hohes Marketingbudget auskommen muss, ist eine Rezension in einem so bekannten Magazin eine ganz besondere Bestätigung! Vielen Dank an die Redaktion!


20.08.2016: Neuigkeiten jetzt auch bei Facebook

Alle aktuellen Informationen sind jetzt auch auf meiner Facebook-Seite zu finden. Ein Facebook-Account ist für das Lesen der Seite nicht erforderlich.
Ich freue mich über viele "Gefällt Mir" - Klicks!


05.07.2016: "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" ist Buchtipp der DKMS

Ich freue mich sehr über eine tolle Rezension meines Buches im Blog der DKMS. Hier der Link:

DKMS-Buchtipp: Transformation eine Zelle wird zu Krebs


11.06.2016: Forschung aktuell: therapeutische Impfung gegen Krebs

Einem Team um den Mainzer Onkologen und Krebsforscher Ugur Sahin ist ein beeindruckender Fortschritt in Richtung einer therapeutischen Impfung gegen Krebs gelungen, der vor wenigen Tagen in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde:
L.M.Kranz, M.Diken et al.: Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defense for cancer immunotherapy. Nature. 2016 Jun 1. doi: 10.1038/nature18300.

Die Forscher haben RNA (Ribonukleinsäure) zunächst in eine kugelige Hülle verpackt, die vor allem aus Fettmolekülen besteht. Solche kleinen Fettkugeln haben die besondere Eigenschaft, dass sie von Zellen über ihre Zellmembran aufgenommen werden können (der Prozess nennt sich Makropinozytose). Durch weitere Optimierung gelang es den Forschern anschließend ihre Kugeln vor allem in die dendritischen Zellen der Milz zu dirigieren.
Die dendritischen Zellen (DCs) sind die Antigen-präsentierenden Zellen unseres Immunsystems. Während einer Virusinfektion bauen sie in ihrem Inneren zum Beispiel virale Bestandteile ab, binden diese an eigene Moleküle und tragen sie auf diese Weise zu ihrer Zelloberfläche. Dort "präsentieren" sie die viralen Moleküle (die Antigene) den vorbeischwimmenden T-Zellen (eine spezielle Art von Immunzellen), die auf diese Weise aktiviert werden. Wie ein abgerichteter Kampfhund haben es diese T-Zellen dann ganz speziell auf dieses Antigen abgesehen und zerstören infizierte Zellen und damit auch die eingedrungenen Viren.
Gelangt nun RNA in die dendritischen Zellen, wird diese zunächst über den zellulären Prozess der Translation in Protein bzw. Peptid (= kurzes Protein) übersetzt, welches wie bei den Viren auf der Oberfläche der Zellen präsentiert wird. Die T-Zellen werden in diesem Fall also nicht gegen die RNA selbst abgerichtet, sondern gegen das Peptid, für die die RNA codiert.
Dieses System haben die Mainzer Wissenschaftler ausgenutzt und ganz bestimmte RNA in ihre Fettkugeln verpackt. In ihren ersten Experimenten verwendeten sie RNA, welche für ein leuchtendes Protein codiert. Auf diese Weise konnten sie sehen, dass ihre Kugeln tatsächlich in den dendritischen Zellen landeten und in (leuchtendes) Protein übersetzt wurden. Gleichzeitig konnten sie in den Mäusen stark erhöhte Konzentrationen des Immunbotenstoffs Interferon-alpha messen, der typischerweise durch die Aktivierung von T-Zellen nach ihrem Kontakt mit den dendritischen Zellen freigesetzt wird. Auf diese Weise lockt die T-Zelle weitere Immunzellen zum Wirkungsort, um schließlich gemeinsam gegen einen Eindringling vorgehen zu können.
Mit diesem Wissen konnten nun Fettkugeln erzeugt werden, die mit Tumor-spezifischer RNA gefüllt waren. Mit RNA also, die für Peptide codiert, die sich vor allem auf Tumorzellen finden lassen. Durch die Aufnahme der RNA-Fettkugeln in die dendritischen Zellen und der Präsentation der Peptide auf ihrer Oberfläche sollten T-Zellen nun ganz gezielt gegen Tumorzellen gerichtet werden.
In der Maus funktionierte dieses Prinzip tatsächlich nahezu perfekt. Durch die mehrfache Gabe von Tumor-spezifischen RNA-Fettkugeln verschwanden die Tumoren der Mäuse und es konnte in den meisten Fällen eine vollständige Heilung beobachtet werden.
Durch diese Ergebnisse ermutigt, wurden die RNA-Fettkugeln schließlich im Rahmen einer klinischen Phase I-Studie an den ersten drei Patienten ausprobiert. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es in Phase I-Studien nie um die Wirksamkeit eines potentiellen Medikaments geht, sondern zunächst vor allem um dessen Sicherheit und um die Findung einer verträglichen Dosierung. Aus diesem Grund haben alle drei Patienten, die unter einem schwarzen Hautkrebs litten, auch nur eine niedrige Dosis erhalten. Eine Dosis, die unterhalb der therapeutischen Dosis liegt, mit der man zuvor die Mäuse behandelt hatte.
Mit Ausnahme von vorrübergehenden grippeähnlichen Symptomen wurde die Injektion der RNA-Fettkugeln von allen drei Patienten gut vertragen und sie entwickelten eine messbare Aktivität ihrer T-Zellen gegen die verabreichten Antigene. Ihre Tumoren hatten sich bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeiten entweder verkleinert oder befanden sich in einem klinisch und radiologisch stabilen Zustand. Aktuell wird die klinische Studie daher mit weiteren Patienten fortgeführt.

Ob diese Form der Krebstherapie nun klinisch sinnvoll und tatsächlich anwendbar ist, wird sich jedoch erst in einigen Jahren nach Abschluss weiterer klinischer Studien zeigen. Die vorliegende Veröffentlichung ist jedoch ein Schritt in die richtige Richtung und ein gelungenes Beispiel für die Translation eines Forschungsprojekts von der biochemisch/molekularbiologischen Laborbank hin zu einer möglichen klinischen Anwendung.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit dem Hintergrundwissen meines Buches geschrieben. Wer genauer wissen möchte, wie z.B. aus einer RNA ein Protein entsteht und was man mit Immunzellen sonst noch so alles anstellen kann, findet dort alle Informationen. An dieser Stelle würde dies alles leider den Rahmen sprengen.


22.04.2016: Lieferzeiten

Manch einer hat vielleicht schon bemerkt, dass sich die Lieferzeiten der verschiedenen Händler aktuell noch stark unterscheiden. Dies liegt vermutlich daran, dass manche Großhändler mein Buch schon auf Lager haben, manche allerdings noch nicht. Dies sollte sich jedoch hoffentlich bald ändern. Wer jetzt schon Wert auf eine möglichst schnelle Lieferung legt, sollte aktuell bei Amazon bestellen. Hier weiß ich definitiv von einer schnellen Lieferung. Ansonsten einfach mal bei verschiedenen Buchhändlern fragen.


16.04.2016: Jetzt überall im Handel

Bücherhaufen Seit Freitag haben fast alle Buchhändler "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" in ihrem Angebot: Amazon, Hugendubel, Thalia, buecher.de, buch.de, buch24.de, Lehmanns oder buchhandel.de.



05.04.2016: Bei Tredition ab jetzt zu kaufen!

Buchcover Ab heute gibt es "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" zu kaufen. Gestartet wird im eigenen Online-Shop meines Verlags, die anderen Buchhändler folgen hoffentlich bald.



03.04.2016: Demnächst im Buchhandel erhältlich!

Nach einer kleinen Verzögerung durch eine letzte Änderung im Cover habe ich gestern den endgültigen Druckauftrag erteilt. Das bedeutet, dass nun der Verlag mit seiner Arbeit anfängt und Transformation in den Handel bringt. Dies geht natürlich auch nicht von einen Tag auf den anderen, aber ab jetzt kann nach meinem Buch Ausschau gehalten werden.

Die ersten Probedrucke sind übrigens wirklich toll geworden. Sogar besser als ich es mir erhofft hatte. Auch wenn ich selbst eher der Taschenbuch-Leser bin, begeistert mich vor allem die Hardcover-Ausgabe (inklusive Lesezeichen-Bändchen). Sie ist edler und den höheren Preis definitiv wert. Aber das sagt womöglich jeder Autor, der sein Werk mit ganz anderen Augen betrachtet. Für mich war das Auspacken des ersten Exemplars auf jeden Fall ein ganz besonderer, unvergleichlicher Moment.


18.02.2016: Es wird spannend...

Nach einem knappen Jahr ist es nun fast geschafft: "Transformation - eine Zelle wird zu Krebs" wird demnächst im Buchhandel erhältlich sein.
Aktuell werden noch die letzten Tippfehler entfernt, ein Probedruck durchgeführt und andere Kleinigkeiten rund um das Buch erledigt. Anschließend wird mein Verlag es dem Buchhandel melden, so dass es hoffentlich ab April 2016 überall zu kaufen sein wird. Ich halte Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.